Am heutigen Mittwoch waren ein Bekannter und ich in Berlin zur InnoTrans. Die Hinfahrt erfolgte mit dem Nachtzug 1449, aber von Schlafen konnte man nicht reden. Reserviert waren die Plätze 55 und 56 im Wagen 16. Soweit so gut, nur den Wagen 16 gab es nicht. Der Zugbegleiter verwies uns in den Wagen 18, den einzigen Sitzwagen des 1449. In Köln kam was kommen mußte, vier jüngere Osmaninnen probten mächtig Aufstand, denn zwei von denen hatten genau die Plätze gebucht welche von uns belegt wurden. Auf jeden Fall mußten wir unsere räumen, mein Bekannter ins Abteil 5 und ich sollte ins Abteil 2. Na super, eigentlich wollten wir ja zusammen reisen. Nach längerer Diskussion mit der resoluten Zugchefin entschieden wir uns für das Abteil 9 (Raucher), dort waren noch vier ungebuchte Plätze. In Hannover gab es einen etwa einstündigen Aufenthalt, der Zugteil nach Kopenhagen wurde ab und der von München angekoppelt. Insgesamt standen in Hannover vier Nachtzüge nebeneinander. Um 4.53 Uhr, pünktlich auf die Minute kamen wir in Berlin Hbf an. Wirklich imposant dieser Bahnhof. So findet man dort auf fünf Etagen alles was man nicht nur zum Reisen braucht. Seine fünf Etagen sind sehr transparent gestalltet, Glas dominiert die Optik, und daher verliert man dort leicht die Orientierung. Um fünf Uhr morgens kann man noch nicht sehr viel machen, also haben wir uns der Nachtfotografie zugewandt. Geeignete Motive fanden wir im benachbarten Reichstag, sowie dem Brandenburger Tor.
Der Reichstag
Das Brandenburger Tor
Guten Morgen Berlin
Auf dem Weg zum Frühstück im Bahnhof konnte mal ein "Bahnhofsfoto" gemacht werden Nach gehabtem Frühstück ging es auf direktem Wege zur InnoTrans auf das Berliner Messegelände und dort gleich auf das Freigelände, bevor die Massen dieses stürmen.
Als erstes sollte der Stand von Voith angesteuert werden, die mit ihrer neuen Lok Maxima 40CC glänzten.
Das Cockpit
Seit dem ich sie jetzt mal live gesehen habe, fange ich an sie zu mögen, gerade wegen ihrem ungewöhnlichen Design. Dieses wurde übrigens von einem Industriedesigner entworfen mit der Vorgabe der Lok ein aggressiveres Äußeres zu verleihen. Man wollte gezielt weg vom eleganten Design der Siemens- und Bomdardierkonstruktionen. Diese Lok soll Kraft ausstrahlen und das tut sie meiner Meinung nach auch.
Skoda zeigte im Außenbereich eine Straßenbahn für Sardinien
Deren neuste Kreation gab es allerdings an deren eigenen Stand zu sehen
Bombardier hatte groß aufgebaut und zeigte E186 111 für Angel Trans und
die 246 001, eine PE 160 DE, für Veolia.
Von Siemens gab es reichlich im Außenbereich, so zum Beispiel die spanische Variante des ICE3,
die AR15VR, eine Meterspurdiesellok für die vietnamesische Staatsbahn VNR und
dieser E-Draisine. Diese eignet sich doch hervorragend um in größeren Bahnhöfen sich fortzubewegen...
Für den Einsatz in der Schweiz ist dieser Dosto-Triebzug. Der RABe 514 ist ein Dieseltriebzug.
Siemens' Rekordlok durfte natürlich auch nicht fehlen
Die Firma Stadler zeigte ihren neuen Zahnstangentriebzug für die Zugspitzbahn
In Sachen Servicefirmen war auch alles vertreten was Rang und Namen hat. Neben den bahneigenen Serviceabteilungen stellten auch Wiebe und Die-Lei aus. Ein modernisierter SKL von Die-Lei und
ein Propangaszug der zum Präsentationszug umgebaut wurde.
Das DB-Werk Cottbus zeigte ihr vollkommen überarbeitetes Dreibein, 363 159
Und die DB-Fahrzeuginstandhaltung ihren neuen Präsentationswagen der Gattung D(Ausst), 61 80 99-90 070-5.
Der ICE-S war auch vertreten
Die tschechische Firma ČMKS war vertreten mit ihrer Class 709.7
Direkt daneben stand eine Class 66 der Firma Electro-Motive. Die ERSR 6616 ist eine der neusten Loks für Mitsu Rail Capatal Europe BV (MRCE)
Hier geht es sehr beengt zu
Der Leoliner für Leipzig fiel mir ja direkt ins Auge, befindet er sich doch annähernd in den Farben des Solinger öpnv's
Nicht ganz so neu war ALSTOM's X60
Hingegen brandneu waren die beiden "EURO" Lokvarianten von Vossloh. Die im Vordergrund stehende grüne Lok ist die sechsachsige "EURO 4000", die in den Farben der "renfe" ausgestellte ist die "EURO 3000" und besitzt nur zwei Achsen pro Drehgestell
Gefreut habe ich mich über den Doppelgelenkobus den Vossloh/Kiepe mit gebracht hatte. Dieser von Hess gebaute 25 Meter lange Obus fährt seit einigen Jahren erfolgreich in Genf.
Bereits am frühen Nachmittag verliessen wir das Messegelände wir uns noch mit einem anderen Eisenbahnfreund treffen wollten der uns erstmal zur Jannowitzbrücke brachte. Hier konnte eine 112 erfolgreich erlegt werden.
Danach ging es zum Alexanderplatz wo ich mich mit meiner Nichte verabredete, sie hatte ich seit zwei Jahren nicht mehr gesehen und dementsprechend groß war die Wiedersehensfreude. Von ihr ließen wir uns ein wenig von Berlin zeigen.
Gegen Abend gingen wir dann wieder zurück zum Hauptbahnhof um unsere "Sieben Sachen" aus der Gepäckaufbewahrung zu holen. Dabei gelang dieses Foto der Dämmerung
Wieder bewaffnet mit einem Stativ ging es nochmals zu den Sehenswürdigkeiten Berlins. Hier die Siegessäule.
Kurz vor der Abfahrt unseres Nachtzuges wollte ich noch zwei S-Bahn Baureihen "mitnehmen", denn die gibt es ja nur in Berlin. Baureihe 481
Und Baureihe 485
Wenn ich ein Fazit des Tages ziehen soll dann kann mit Bestimmtheit gesagt werden, daß es sehr sehr interessant war, aber auch ebenso anstrengend. Von der Rückfahrt habe ich lediglich die Ausfahrt aus dem Berliner Hbf mitbekommen ... Ein wahnsinns Tag!
|