Ein Tag an der Spessartrampe

Heute war ich mit drei Eisenbahnfreunden an der Spessartrampe.
Die Rampe ist etwa fünf Kilometer lang und befindet sich zwischen Laufach und Heigenbrücken. Hierbei überwindet sie 100 Höhenmeter. Die Steigung schwankt dabei zwischen 15 und 22 Promille. Der Scheitelpunkt der Steige befindet sich vor dem 1854 erbauten Schwarzkopftunnel in einer Höhe von 276 m.
Solche Steigungen können von den meisten Güterzügen nur mit der Unterstützung einer Schublok befahren werden. Die Grenzlast für eine 151er Doppeltraktion liegt auf der Rampe bei 3.160 Tonnen. Ist das Zuggewicht höher muß nachgeschoben werden. Hierfür stehen in Laufach drei Loks zur Verfügung, zwei 151er für Güterzüge der Deutschen Bahn AG und eine 1020 (Baugleich der deutschen E94) der Mittelweserbahn für alle privaten Güterzüge. Die Schubloks der DB AG stehen gegenüber dem Gut Wendelhof am Anfang des Laufacher Bahnhofs und die 1020 im Bahnhof selbst.
Mittelfristig ist eine Neutrassierung geplant was den Schiebedienst überflüßig macht!

Kommen wir nun zu den Sichtungen!

Die Loks des Schiebedienstes waren heute 151 005, 151 079 und MWB 1020 041. Sie werden gleich mehrfach zu sehen sein, da ich mich nicht für ein Foto entscheiden kann...

Der Tag begann wettermäßig nicht vielversprechend, in Montabaur, unserem Kaffee- und Pinkelstop, konnte der Vectus VT 260 im Nebel erahnt werden.


Kurz hinter Frankfurt wendete sich das Wetterblatt und die Sonne begleitete uns bis zum frühen Nachmittag.
In Laufach angekommen mußte erstmal ein Fotoladen gesucht werden, da die Fotobatterie von einem der Mitfahrer etwas schwächelte.
Nach Ankunft am Gut Wendelhof die erste Amtshandlung,
151 005 auf dem Weg zum Schubdienst


189 075 kam mit einem gemischten Güterzug daher und mußte im Bereich der Schublok anhalten, da die Karte für das EBULA getauscht werden mußte.


Daher noch ein Portrait


Dieser wurde von 151 005 nachgeschoben


Der AZ wurde außerplanmäßig von 151 079 nachgeschoben, hier auf dem Weg zum Zug.


Die Rampe hinunter kam 185 181 mit einem gemischten Gz


Wie sauber sie doch ist...


Der Tf hatte auf meine Bitte hin das Spitzenlicht eingeschaltet welches im Normalfall nicht an ist, zumindest nicht auf der Seite.


Auf der Suche nach dem Tunnelportal des Schwarzkopftunnel in Heigenbrücken sind wir fast verzweifelt. Mit dem Auto war die Stelle legal nicht zu erreichen. So sind wir erstmal nach Heigenbrücken, auf die andere Seite des Tunnels gefahren. Aber wirklich gefallen hat mir die Lokalität nicht.
Hier verläßt 111 224 mit ihrer aus MODUS-Wagen bestehenden Regionalbahn den Bahnhof Richtung Laufach.


Nachdem wir zünftig Mittag gemacht hatten entschieden wir uns das Auto zu parken und die zwei Kilometer zum Tunnelportal zu Fuß zu gehen. Dabei sahen wir dieses kleine Reptil:
Es ist eine Blindschleiche (Anguis fragilis). Sie gehört übrigens nicht, wie man vermuten könnte, zur Familie der Schlangen, sondern zur der der Echsen!


Nachdem man etwa 1,5 Km gelaufen ist, muß man durch diesen Tunnel hindurch und nach weiteren 500 m ist man am Tunnelportal.


112 179 war die erste die uns dort begegnete. Hier, in Heigenbrücken-West, gab es früher sogar eine Art Wohnhaus und ein Bahnwärterhäuschen. Letzteres wurde in den 1980er Jahren dem Erdboden gleich gemacht. Schade, hätte bestimmt ein schönes Motiv abgegeben...


Das Wetter wurde immer schlechter.
Hier kommen 10 Loks! 155 256 mit 155 059, 140 434, 140 829 (or), 139 558, 185 174, 185 156, 151 057 und 151 053 plus Güterzug und 151 079 als Schublok die Steige hinauf.


Die Loks des Schiebedienstes fahren bis zum Tunnelportal und dann wieder zurück. Sollte es durch hohe Zugdichte nicht direkt möglich sein, gibt es dort noch ein Ausweichgleis.


Als nächstes beehrte uns 185 047 mit dem CFN 47985 (Aachen-Rote Erde nach Floridsdorf (A)) und zwei E-Talenten im Schlepp. Dieses waren 4824 007 und 008.


Eine Regionalbahn mit 143 150 fährt im Gegengleis in den Schwarzkopftunnel, fällt aber kaum auf, da die Sonne sich doch noch mal blicken lies.


Wieder zurück im Tal in Laufach haben wir uns unweit des Blocks "Eisenwerk" rumgetrieben. Zu sehen gab es u.a. die 143 150 von vorhin.


Im Bahnhof angekommen, sollte das Krokodil, alias 1020 041, abgelichtet werden. Auf die Frage hin ob wir auf den Bahnsteig dürfen, der ist nämlich wegen dem hohen Zugaufkommen nur vor der Ankunft der Regionalbahn zugänglich, entgegnete uns der Fahrdienstleiter mit den Worten: "Da müßt Ihr Euch beeilen, die schiebt jetzt gleich!"
BINGO! Planmäßig gibt es keine Schubleistungen der MWB 1020 tagsüber. Also haben wir wieder die Stellung gewechselt und uns zum Gut Wendelhof begeben.

Noch mal die 151 005, diesmal abgerüstet


Ihr gegenüber die zweite Schublok, 151 079 neben dem Aufenthaltsraum der Tf. Könnte man eigentlich auch als Ferienwohnung umbauen...


Dann kam der erheblich verspätete Kesselwagenzug mit 145-CL 005


Und das Krokodil setzte um




Ganz flinker Stellungswechsel zur Ladestrasse und die Ausfahrt gemacht.




Nachdem die 1020 wieder in Laufach angekommen war hatten wir Zeit genug um um ein paar Bilder zu machen.
Wenn sie doch nur grün wäre...




Zum Schluß, für unsere Wagenfetischisten, noch der Wohn- und Gerätewagen der MWB.


Das war ein echt schöner Tag, den wir garantiert noch mal wiederholen werden. Es war zwar etwas chaotisch wegen der Fotostellensuche, aber mit dem jetzigen Kenntnisstand sicherlich beim nächsten Besuch einfacher.